Der Waldtag 2017 von Harrie Leenders
“Was macht dies so schön?”, lautete die Frage eines Kunden.“Die Einfachheit macht dies so schön”, antwortete ich.
An diesem Tag im Februar gingen wir mit sechs Kunden in den Wald. Sechs Kunden hatten sich für den Waldtag angemeldet. Es war ein richtiger Wintertag mit Schneefall am Morgen. Dicke, weiße Schneeflocken. Ein guter Grund, unsere Fältovns anzuzünden und Kaffee zu machen.
Ich wollte meinen Kunden zeigen, wie sie richtig Holz hacken für den Kaminofen zuhause. Kaminöfen, die ich entworfen habe und die wir gebaut haben. Der Gedanke war, das Beil so zu benutzen, wie es unsere Großeltern früher getan haben. Ein paar Teilnehmer hatten zwar ein High-Tech-Beil mit Glasfasergriff dabei, die Techniken bleiben trotzdem unverändert.
Die Arbeit im Wald macht mir enorm viel Spaß. Mit einem handgemachten Beil Holz hacken für ein Feuer. Das Geräusch des Holzes, wenn das Beil den Hackklotz erreicht, die Scheite sich spalten und auseinanderfallen. Der Holzstapel, der nach zwei Jahren des Trocknens meinen Kaminofen nähren wird.
Mit seiner eigenen Körperenergie neue Energie schaffen. Mir gefällt diese Einfachheit. Deshalb ist Holz hacken mehr als nur ein Hobby.
Nachdem wir unseren Kaffee getrunken hatten, sprachen wir zuerst über die Sicherheit. Wie kann man verhindern, dass man sich mit einem potentiell gefährlichen Werkzeug wie einem Beil verletzt? Beile waren früher schließlich auch Waffen auf dem Schlachtfeld. Das größte Risiko ist das Auffangen des Beiles – wo soll es auftreffen, wenn man einmal danebenschlägt?
Danach wurden Grundtechniken wie die Drehung der Hüfte und ein zielsicherer Hieb besprochen. Techniken, mit denen man das Holz ohne unnötige Kraftverschwendung spalten kann. Oder wie Opa immer sagte: “mit halber Kraft schlägst du nie daneben”.
Nach dem Morgen, mit sechs hochmotivierten Lehrlingen, die ohne Verlust von Extremitäten immer größere Stapel frische Holzscheite für den Winter 2019 produzierten, war es Zeit für das Mittagessen. Alle drei Fältovns wurde voll eingefeuert und ein Duft von Speck mit Ei erfüllte den Wald. Holzfäller lieben Speck mit Ei.
Am Nachmittag wurde weiter gehackt und die Fähigkeiten verfeinert. Die fast vergessene Technik vom Hacken auf den Knien wurde demonstriert und leuchtete eigentlich jedem sofort ein. Dasselbe galt für das flach auf den Hackklotz legen des Holzes für das Schlagen von dünnen Scheiten.
Und so machten sie weiter, spalteten und spalteten wie sie noch nie zuvor Holz spalteten.
Und genau darum war es so schön.
Bart Leenders
